Samstag, 14. Juli 2018, 19.30 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Ein Abend mit
Peter Szendy | Arnd Wedemeyer
Im Jahr 1755 veröffentlicht Immanuel Kant als Anhang zur Allgemeinen Naturgeschichte und Theorie des Himmels seinen Text »Von den Bewohnern der Gestirne«, in dem er annimmt, dass »doch die meisten unter den Planeten gewiß bewohnt« seien, und dass es also im Universum von extraterrestrischen Lebensformen nur so wimmele, dass der Mensch und die anderen irdischen Tiere nur Wesen unter vielen seien. Nun scheinen sich in der Vorstellung, dass es auch anderswo Leben, gar intelligentes Leben geben könnte, Furcht und Faszination von jeher zu vermischen: Was geschieht, wenn wir dem Anderen begegnen? Ist der Kontakt mit einer anderen Spezies gleich eine Frage der Selbstverteidigung und Immunisierung, wie es etwa H.G. Wells’ Krieg der Welten oder Roland Emmerich’s Independence Day vorschlagen? Schafft der Konflikt mit dem Außerirdischen bloß neue Freund-Feind-Verhältnisse, in denen sich auch das irdische »Wir« neu konstituiert? Oder stellt die Möglichkeit des Kontakts mit außerirdischen Spezies nicht viel komplexere Fragen der Kommunikation (wie in Denis Villeneuves Arrival) und der interplanetaren und interspezifischen Diplomatie? Wo und warum begegnen wir dem Fremden, und auf welche Weisen? Es scheint, dass uns die Fremdheit des Außerirdischen wieder zurückwirft auf ganz irdische Fremdheiten…
Workshop
Vor der Abendveranstaltung wird am Samstag um 14 Uhr auch ein Workshop über die nomoi der Erde und ihrer Anderen mit Peter Szendy angeboten. Die Anzahl der Teilnehmer_innen ist dabei im Sinne einer konzentrierten Arbeitsatmosphäre begrenzt; die Anmeldung erfolgt per E-Mail an mail@diffrakt.space, weitere Informationen folgen dann auf gleichem Wege.
Die Veranstaltungen finden auf Englisch statt.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe SO FAR | Science-Fiction(s).
Gestaltung: Anna-Luise Lorenz