Evgenij Jufit. Nekrorealismus

Montag, 9. Januar 2017, 20 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie

In Kooperation mit ciconia ciconia.

Mit:
Viktor Mazin | Olesya Türkina | Wladimir Velminski

In den frühen 1980er Jahren etablierte Evgenij Jufit mit einigen Anhängern eine neue Kunstrichtung: den Nekrorealismus. Das Leben um den Tod mit ästhetischen Mitteln zu ergründen war das Hauptanliegen der Beteiligten. Es entstanden zahlreiche Filme, aber auch Zeichnungen, Gemälde und Fotografien; Einladungen zu nationalen und internationalen Ausstellungen sowie zu bedeutenden Filmfestivals folgten. Nekrorealismus war bis nach der Jahrtausendwende en vogue. Seitdem das Interesse an den Filmen und Arbeiten dieser Stilrichtung abgenommen hatte, woran die neuen Machtverhältnisse in Russlan nicht unbeteilligt waren, konzentrierte sich Jufit auf Fotografien von Naturerscheinungen mit seiner selbst gebauten Lochkamera. Einige dieser Arbeiten wurden im St. Petersburger Museum der Träume Freuds gezeigt, ciconia ciconia wollte sie herausgeben. Ende des letzten Jahres ist Evgenij Jufit überraschend gestorben. Ihm zu Ehren werden wir zwei seiner Filme zeigen:

»Woodcutter«, aus dem Jahr 1985
»Bipedalism«, aus dem Jahr 2005

Der Filmwissenschaftler und Psychoanalytiker Viktor Mazin und die Kunsthistorikerin Olesya Türkin begleiteten das Werk des Nekrorealismus seit den Anfängen und werden an dem Abend eine kurze Einführung geben.


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