Mittwoch, 1. März 2023, 19.30 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Gespräch mit
Hanna Meißner | Livia von Samson | Bafta Sarbo
Die alltägliche Vorstellung ein von der Gesellschaft losgelöstes Einzelnes zu sein, ist keine Selbstverständlichkeit. ›Individuum‹ bezeichnet nicht wertneutral einen einzelnen Körper, sondern einen historisch spezifischen: Das Individuum braucht Privateigentum, ist in die kapitalistische Produktionsordnung eingebunden und handelt nach deren Konkurrenzimperativen. Aus dieser Perspektive lässt sich ›Individualismus‹ als eine liberale Ideologie kritisieren, die unsere sozialen Abhängigkeiten voneinander verschleiert und gemeinschaftliche Selbstorganisation verhindert. Während der liberale Individualismus einigen viele Freiheiten beschert, schließt er andere gewaltvoll aus: Lässt sich Rassismus als Effekt eines kapitalistischen Wirtschaftssystems verstehen? Welche alternativen Konzepte des gemeinsamen Lebens gibt es jenseits der bürgerlichen Kleinfamilie? Wie können wir uns organisieren, um kollektiv unsere Arbeit selbst zu bestimmen und der Klimakatastrophe etwas entgegenzusetzen?
Organisiert von der studentischen Projektwerkstatt „Individualismus und Kollektivität“ des Zentrums für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin .