Martin Heidegger: Die Falte der Sprache

Mittwoch, 28. Juni 2017, 20 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie

Buchvorstellung in Kooperation mit Turia + Kant

Zwei Züge kennzeichnen das Spätwerk Heideggers in besonderer Weise: die zunehmende Hinwendung zur Frage nach dem Wesen der Sprache einerseits, zur Topologie des »Seyns« andererseits. Der Band unternimmt den Versuch, beide entlang eines dritten Zuges, Heideggers Denkfigur und -methode der Falte und Entfaltung, zusammenzudenken. Der Zusammenhang von Sprachphilosophie und Topologie wird so in Hinsicht auf die Zwiefalt von Sprache und Sein, die Falten der Übersetzung und das äußerst problematische Gefalt von logos, topos und polis entwickelt.

Damit legt der Band zum einen den versteckten und vielfältigen Reichtum des Konzepts der Falte frei. Zum anderen problematisiert er Heideggers gefährliche Tendenz zur Einfalt und zur einseitigen Bevorzugung einer Sprache und Denk­tradition. Darauf antworten die hier versammelten Beiträge, indem sie explizit aus einer Vielfalt von Sprachen und Denk­traditionen heraus sprechen: aus dem Hebräischen, der Kabbala, dem Französischen, dem Strukturalismus, der Psychoanalyse, der Dekonstruktion und der modernen Mathematik.

Mit:
Bernd Bösel | Michael Friedman | Elad Lapidot | Angelika Seppi | Samo Tomšič