Impliziertheit, Verflechtung und Verantwortung |
Künstlerische Forschung zwischen Theorie, Praxis und politischem Engagement

Donnerstag, 10. April 2025, 19.30 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie

Filmausschnitte und Gespräch mit
Yara Haskiel | Naomi Hennig

Die Institutionalisierung künstlerischer Forschung in Form von PhD-Programmen wirft grundlegende Fragen zu Positionalität, Wissensformen und Autor*innenschaft auf. Forschung entsteht in sozialen Netzwerken, durch affektive Verbindungen und geteilte Reflexionen. In Zeiten neoliberaler Marktlogiken ist es entscheidend, Autor*innenschaft neu zu denken – weg von Individualisierung und Konkurrenz, hin zu kollektiven Prozessen. Wie können künstlerische Werke als Ergebnis kollektiver Intelligenz verstanden und repräsentiert werden? Welche politischen oder sozialen Impulse lassen sich daraus ableiten?

Die Künstlerin und Forscherin Naomi Hennig, die sich in ihrer Arbeit mit extraktivistischer Landwirtschaft in Argentinien beschäftigt und die Videokünstlerin und Forscherin Yara Haskiel, deren Arbeit sich mit multiperspektivischer Erinnerung in Griechenland auseinandersetzt, diskutieren diese Herausforderungen an der Schnittstelle von Kunst, Theorie und Aktivismus entlang eigener Filmausschnitte. Beide Promotionen sind oder waren am PhD Research Programm des Department of Visual Cultures am Goldsmiths London verortet. Es wird die enge Verflechtung von Forschung, Verantwortung und Repräsentationsethik sichtbar gemacht und zur gemeinsamen Reflexion eingeladen.