Exhaust(ed) Entanglements

Freitag, 13. Mai 2022, 19 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie

Gespräche, Filme und Performances

Die Veranstaltung findet zweisprachig auf Deutsch und Englisch statt, jeweils in der unten in der Beschreibung verwendeten Sprache.

Zeitplan:
19:00 Beginn
19:30 Fishbowl-Panel mit Heinrich Hirsch, Anna Baatz, Kilian Jörg
20:30 Screening: KlitClique
21:00 David Dada Hoffi Hoffmann: Reading / Entspannungsreise an das Ende der Zeit
21:30 Screenings: Zeit zu gehen, Ballard
22:00 Jolon Dixon: Let’s Chalk
durchgehend: Luiza Proença: A Minor Exhibition


exhaust(ed) entanglements – Abschlusspanel

Wie dem Autoregime begegnen? Eine Diskussion an der Schnittstelle von Theorie und Praxis.

Nach zwei vollen Tagen mit theoretischem Input während der Konferenz werden wir in einem Panel nach Fishbowl-Prinzip über die Integration von theoretischer Einsicht in unsere aktivistische wie alltägliche Praxis reflektieren. Wie kann man der normalen Katastrophalität des Autoregimes im Alltag begegnen? Wie sieht ein wirkungsvoller Aktivismus gegen die Übermacht des Autos aus? Wie bekämpft man etwas, von dem fast alle abhängig sind?

Über diese und andere Fragen sprechen wir mit Anna Baatz vom Volksentscheid Berlin autofrei und Heinrich Kirsch von Lobau bleibt!.


Künstlerisches Programm

Luiza Proença – A Minor Exhibition: The Return of The Great Mechanical Cow

“A Minor Exhibition” is a research-based artistic platform inspired by craft and flea markets. Through a humble and rudimentary display, making use of minimal elements, a collection of objects serve as mediators for informal and intimate conversations with curious passersby. For the event Exhaust(ed) Entanglements, the objects recall the history of the 140,000 hectare cattle-ranch that the Volkswagen Company established in the Amazon from 1973 to 1987 with the support of the Brazilian military regime (1964-1985), causing the greatest fire then recorded on Earth. The case is still exemplary to address the entanglements between economic activities, deforestation, greenhouse gas emissions and its global impacts.


David Dada Hoffi Hoffmann – angeleitete entspannungsreise an das ende der zeit

angeleitete entspannungsreise an das ende der zeit
du stehst auf einem sandstrand, der sich links und rechts von dir in die endlosigkeit erstreckt. vor dir das meer, der horizont. die untergehende sonne scheint hinter einem blassgrauen dunst lediglich wie eine getrübte linse hervor, zeichen eines sterbenden planeten.


KLITCLIQUE – AUTO

Das Wiener Kollektiv KLITCLIQUE bewegt sich zwischen Musik und bildender Kunst, Performance und Video. Rap und Hip-Hop-Culture bilden bei den Künstlerinnen keinen Gegensatz zu feministischer Praxis: Judith Rohrmoser und Mirjam Schweiger vermischen die Genres und nehmen den Kunstbetrieb dabei ebenso kritisch in den Blick wie die Musikindustrie und Subkultur.


Silvan Hagenbrock & Sophie Bösker – Zeit zu gehen

Das autofreie Wien im Jahr 2120. China, eine 95-jährige zugezogene Wienerin, die das Aussterben des Autos in den grünen 20er Jahren nur aus fragmentierten Erzählungen ihrer Eltern miterlebte, erzählt in Zeit zu gehen von ihren persönlichen Erinnerungen. Ihre verstorbene Frau, Reni, um einiges älter, war als energische Journalistin und Klima-Aktivistin maßgeblich am Aussterben der Spezies Auto beteiligt. Auch mithilfe des Wissens, das sie durch ihre Frau erlangt hat und der nebulösen Machenschaften ihrer Eltern, wagt China ihren ersten eigenen Rekonstruktionsversuch der ausgestorbenen Spezies.

“Zeit zu gehen” sieht nicht vor, realpolitische und urbanistische Lösungsvorschläge zu entwerfen, sondern nutzt das Medium Film, provokante Fragen und Ideen aufzuwerfen, Privilegien zu hinterfragen und fiktiv aus der Zukunft ins Jetzt zu blicken. Mit dem Film wird eine Imagination erzeugt, die eine andere Narration der automobilen Realität darstellt. “Zeit zu gehen” widmet sich demnach einer Abkehr von und einer Delegitimation des Automobils. Des Weiteren bemüht sich der Film um eine Schwächung der Machtbasis der Autoindustrie durch deren fiktive Erzählweise. Die zentrale Fragestellung lautet: Wie sieht eine autofreie, urbane Gegenwart, aus der Zukunft betrachtend, aus?


Jolon Dixon – Let’s Chalk

Please come outside to join me in the street, the periphery to the centre for theoretical periphery. I need your help to make something happen. We will meditate together with our voices, our legs and our lungs. I will guide the meditation through drawing on the pavement/footpath/sidewalk and waving my arms about.


Pandemie: Bei der Veranstaltung gelten die aktuellen Covid-19-Vorsichtsmaßnahmen. Der Raum verfügt über maschinelle Luftfilter; aufgrund der anhaltend hohen Inzidenzen bitten wir euch jedoch – sofern möglich – vor der Veranstaltung einen Selbsttest zu machen.