digital:gender | Kartografien des Affekts in Zeiten digitaler Faschisierung

Friday, 25 April 2025, 7.30 pm, diffrakt | centre for theoretical periphery

Conversation with
Julia Bee
| Jennifer Eickelmann | Marietta Kesting | Katrin Köppert | Sara Morais dos Santos Bruss | Marie-Luise Shnayien

– The event will take place in German. –

Nicht erst seit dem Einreihen der Tech-Oligarchen hinter Donald Trump bei seiner Wiederwahl ist deutlich geworden, dass digitale Technologien und ihre Infrastrukturen im Dienste politischer Projekte stehen oder auch instrumentalisiert werden können. Dabei agieren digitale Plattformen als Motor und Gestalter scheinbar autonom im Dienste der Agitation und ökonomisieren Affekte. In Zeiten der sich unter diesen Bedingungen ereignenden Faschisierung bedarf es einer analytischen Neujustierung. Objekte der digitalen Medienkultur – Memes, Apps, Posts – und den Gender Studies spielen dabei eine wesentliche Rolle. Wie – wenn überhaupt – können innerhalb dieser Objekte selbst die Zusammenhänge zwischen Digitalität und Faschisierung sichtbar gemacht oder gar dekonstruiert werden?

In der neu erschienenen Publikation digital:gender – de:mapping affect. Eine spekulative Kartografie wurden kleine analytische Experimente durchgeführt, um zeitgenössische Konstellationen der digitalen Medienkultur mit Ansätzen der Gendertheorie zu erforschen. Affekte spielen dabei eine Schlüsselrolle: Wenn Affekte durch künstlerische und mediale Objekte (politisch) mobilisiert werden, verändern sich auch die Möglichkeiten von Kritik und Politik. Die „Kartografie“ der zeitgenössischen digitalen Medienkultur stellt eine situierte Methode dar. Diese muss jedoch hinsichtlich der Gegenwart digitaler Faschisierung geprüft werden. Mit Autor:innen des Buches aktualisieren wir daher die Kartografien des Affekts angesichts des Konnex von Plattformlibertarismus und Faschismus neu.


Marc Hennes, Eklektische Collage: Jordan Petersons Self-Authoring im Gefüge asketischer Selbsttechniken, 2023