Samstag, 20. Mai 2017, 20 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Gespräch mit Melanie Sehgal und Astrid Deuber-Mankowsky
Warum Diffraktion? Im Zentrum des ersten Abends unserer Gesprächs- und Vorlesungsreihe steht dieser zunächst physikalische Begriff, der von Donna Haraway als Bild des Denkens in Abgrenzung vom Topos der Reflexion in den kritischen Diskurs eingeführt und von Karen Barad als Methode und Lektürestrategie weiterentwickelt wurde. Mit Rückbezug auf diese und andere Positionen berichten Melanie Sehgal und Astrid Deuber-Mankowsky im Gespräch von ihrer eigenen begrifflichen Praxis und entfalten Perspektiven auf Diffraktion als Methode.
Astrid Deuber-Mankowsky ist Professorin für Medienwissenschaften und Gender Studies an der Ruhr-Universität Bochum. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen Lebenswissenschaften und mediale Öffentlichkeit, Gender und Medien, Technoimagination, mediale Anthropologie und mediale Theorien des Spiels. Demnächst erscheint der Band Queeres Post-Cinema. Yael Bartana, Su Friedrich, Todd Haynes, Sharon Hayes, zuletzt erschienen sind: Denkweisen des Spiels. Medienphilosophische Annäherungen (hg. mit Reinhold Görling, 2017), Situiertes Wissen und regionale Epistemologie: Zur Aktualität Georges Canguilhems und Donna J. Haraways (hg. mit Christoph Holzhey, 2013) und Praktiken der Illusion. Kant, Nietzsche, Cohen, Benjamin bis Donna J. Haraway (2007).
Melanie Sehgal ist Juniorprofessorin für Literaturwissenschaft, Wissens- und Mediengeschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Ihre Forschung widmet sich den Möglichkeiten spekulativen Denkens jenseits der Trennung von Natur und Kultur, etwa im Bereich des klassischen Pragmatismus, der Prozessphilosophie, der Science and Technology Studies sowie feministischer Perspektiven des Neuen Materialismus. Seit 2012 organisiert sie die Reihe Experimental Speculations / Speculative Experimentations, und seit 2015 leitet sie mit der Künstlerin Alex Martinis Roe die experimentelle Arbeitsgruppe FORMATIONS. Zuletzt erschien ihre Monographie Eine situierte Metaphysik. Empirismus und Spekulation bei William James und Alfred North Whitehead (2016).