Donnerstag, 17. Januar 2019, 19.30 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Gespräch mit
Andreas Gehrlach | Jule Govrin | Marcus Quent
Politisches Denken, das sich mit den Besonderheiten von Identität und Differenz, Diskriminierung, Minderheiten vs. normierende Mehrheiten befasst, ist heute virulent und wird in vielen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen diskutiert. Jule Govrin, Andreas Gehrlach und Marcus Quent versuchen im gemeinsamen Gespräch, festgefahrene Konfliktlinien dieser Diskussionen aufzudecken und mit querlaufenden Alternativen fruchtbare Problematisierungen zu entwickeln. So beginnt jenseits des allzu oft lähmenden Dualismus von Affirmation und Kritik die Suche nach einem Kern aktuell treffenden politischen Denkens. Bezugspunkte des Gesprächs sind unter anderem das vor Kurzem im Merve Verlag erschienene Buch Kon-Formismen von Marcus Quent und der Essay Vive la Différence! von Jule Govrin und Andreas Gehrlach.
Das Gespräch führt Elisa Barth (Merve Verlag | diffrakt).
Andreas Gehrlach ist Kultur- und Literaturwissenschaftler am Institut für Kulturwissenschaft der HU Berlin. In seiner Doktorarbeit schrieb er eine Kulturgeschichte des Diebstahls (Diebe, Paderborn 2016), sein aktuelles Buchprojekt bewegt sich im Bereich einer Ökonomie der Symbolsysteme.
Jule Govrin ist Philosophin und forscht an der Schnittstelle von Politischer Theorie, Sozialphilosophie und Ästhetik, aktuell zum Topos der Authentizität in der politischen Ideengeschichte der Moderne und Spätmoderne. Neben ihrer akademischen Arbeit ist sie journalistisch tätig, u.a. als Autorin bei 10 nach 8 auf ZEIT Online.
Marcus Quent promoviert im Fach Philosophie an der Universität der Künste Berlin. In seiner Arbeit untersucht er den Konflikt von Affirmation und Negation im Denken der Kunst bei Adorno, Deleuze und Badiou. Veröffentlichungen: Kon-Formismen (Leipzig 2018), Absolute Gegenwart (Hg., Berlin 2016), Das Versprechen der Kunst (Hg., Wien 2014)