Buchvorstellung: Ein kleines rotes Buch

Sonntag, 11. März 2018, 17.30 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie

Buchvorstellung, Filmscreening und Gespräch.

Mit
Anke Jaspers | Claudia Michalski | Morten Paul

»Sie probieren aus,« schrieb Uwe Nettelbeck im Februar 1968 in der Zeit, »ob dreihundert Mao-Fibeln roter sind als eine.« Sie, dass sind die KommunardInnen aus Jean-Luc Godards Film La Chinoise, in dem die Worte des Vorsitzenden Mao Tse-Tung sich unentwegt vermehren, bis sie alle anderen Bücher ersetzt haben. Die Frage, die angesichts der nicht nur in China massenhaft in die Höhe gereckten Bücher nahe lag, verweist zugleich darauf, dass Bücher immer mehr und anderes sind als ideale Lesemaschinen. Der Band Ein kleines rotes Buch. Die Mao-Bibel und die Bücherrevolution der Sechzigerjahre (Matthes und Seitz 2018) erforscht Verwendungsweisen des Buchs mit dem berühmten Kunststoffeinband, dass einige Jahre omipräsent war, bevor es nahezu spurlos wieder verschwand.