Freitag, 10. Juni 2022, 15.30 bis 19 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Workshop mit
Martina Bengert | Daniel Graziadei | Ilse Lafer | Clio Nicastro | Hannah Wallenfels | Max Walther
Die Texte Carla Lonzis (1931-1982), Feministin, Kunstkritikerin, Schriftstellerin, Lyrikerin und Aktivistin, bieten mindestens so viel Diskussionsstoff wie sie selber Labels anbietet. In diesem Workshop mit Max Walther, Hannah Wallenfels, Clio Nicastro, Ilse Lafer, Daniel Graziadei, Martina Bengert, Studierenden der HU Berlin und anderen werden wir uns gemeinsam mitgebrachten Fragen und Vorstellungen rund um Lonzis Rezeption und insbesondere ihrer Figur des „unerwarteten Subjekts“ (soggetto imprevisto) – eines Subjekts, das weder Vergangenheit noch Zukunft benötigt – zuwenden. Mit Inputs unterschiedlicher Leser:innen können wir Lonzi auf eine Reise folgen, die ein gänzlich „neues Wort, das ein neues Subjekt ausspricht“ erschaffen will „ohne Ziel“ und als „dunkle Vergangenheit der Welt“. Auf diesem Weg, von dem wir natürlich auch abkommen können, erscheint das Subjekt nur als Bruch: mit der eigenen Sozialisation (durch Praxen der autocoscienza), mit dem Kanon (den es nicht zu ergänzen, sondern abzuschaffen gilt), mit der Vergangenheit und Zukunft. In all dem zeigen sich spannungsreiche Reibungspunkte und unklare Verhältnisse: der Gruppe und des Genies, zwischen Authentizität und autocoscienza und aus heutiger Perspektive zwischen Feminist:innen unterschiedlicher Generationen und Wellen.
Die Workshopsprache ist Deutsch. Der Workshop kann Spuren von Italienisch und Englisch enthalten.
Da die Zahl der Teilnehmer:innen bei diesem Workshop begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung per Mail an mail@diffrakt.space.
Pandemie: Bei der Veranstaltung gelten die aktuellen Covid-19-Vorsichtsmaßnahmen. Der Raum verfügt über maschinelle Luftfilter.