Mittwoch, 13. Februar 2019, 19.30 Uhr, Centre Marc Bloch [ACHTUNG: Auswärtsveranstaltung]
Buchvorstellung und Gespräch mit
Emanuele Coccia | Moritz Gansen
Die meisten von uns sprechen nur selten von ihnen; ständig vergessen wir ihre Namen; die Philosophie hat sie schon immer vernachlässigt; und selbst die Biologie hält sie zuweilen für bloßen Schmuck am Baum des Lebens. Doch es sind die Pflanzen, die der Welt das Leben geben. Sie sind es, die die Atmosphäre schaffen, die uns umhüllt, und sie bilden den Ursprung des Atems, der uns belebt. Pflanzen verkörpern die engste und elementarste Verbindung, die das Leben mit der Welt eingehen kann. Unter der Sonne und unter den Wolken, in der Mischung mit Wasser und mit Wind, ist ihre Existenz unendliche kosmische Kontemplation.
In La vie des plantes (2016; dt. Die Wurzeln der Welt, 2018) geht die Philosophie nun genau vom Standpunkt der Pflanzen aus – vom Standpunkt der Blätter, der Wurzeln und der Blüten –, um die Welt nicht länger als bloße Ansammlung von Gegenständen zu verstehen, oder als universellen Raum, der alles enthält, sondern vielmehr als allgemeine Atmosphäre, als Klima, als den Ort wirklicher metaphysischer Mischung. Wir sprechen mit Emanuele Coccia über sein Buch, über den Weg dahin, aber auch darüber hinaus: über das Essen und die unendliche Wanderung.
Veranstaltung in Kooperation mit dem Centre Marc Bloch im Rahmen der Reihe Philosophische Interventionen aus Frankreich.