Samstag, 5. Oktober 2024, ab 17 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie
Mini–Symposium und Gespräch mit
Natalie Deewan | Christian Filips | Tada Kanako | Alexander Lin | Falko Schmieder
organisiert von
Ann Cotten | Sandro Huber | Gerd Sulzenbacher
(Triëdere)
Mehrsprachigkeit lebender Sprechys* ist unter anderem ein körperliches Phänomen. Man muss nicht so weit gehen, biologische Systeme als bloße Medien für sprachliche Angelegenheiten zu sehen, fraglos werden wir aber mehr als wir meinen von den Sätzen, Jargons, Terminologien, Phrasen und Grammatiken, die wir benutzen, gebeutelt und getrieben. Während Code-Switching ein Terminus aus der Mehrsprachigkeitsforschung ist und das oft schnelle Wechseln zwischen
Jargons, Nationalsprachen, Sozio- und Dialekten bezeichnet, weist Body-Snatching eine transnationale Begriffsgeschichte auf: ursprünglich die Praxis der Leichenfledderei besonders in England, bei der Mittellose die Anatomieinstitute illegal mit Seziermaterial versorgten, wurde der englische Term über die Interpretation von SF (Jack Finney 1954), wo fremde Intelligenzen Körper von Opfys übernehmen – ihnen aber ihr eigenes Bewusstsein lassend – zum Motiv eines Tracks auf dem 1984 erschienenen ersten Soloalbum S•F•X des populären Folk- und Experimentalmusikys* Hosono Haruomi. In diesem Sinn meinen wir den Term, inspiriert auch vom heftige Spasmen auslösenden Track, der, spürbar vergeblich, vor den Gefahren der Körperfremdbesetzung warnt. Was aber sonst ist Sprache?
Ablaufplan:
17 Uhr – Einlass /
THEMENBLOCK 1: EKPHRASIS, SYNÄSTHESIE, PROPORTIONEN.
Text angesichts bildender Kunst, Literatur, und Kulturen
17:40 Alexander Lin
18:00 Tada Kanako
Apéro / Pause
ab 19:15 –
THEMENBLOCK 2: BEGRIFF UND ZWECKENTFREMDUNG.
Zu Varianten einsprachiger Übersetzung
19:30 Falko Schmieder
19:55 Christian Filips
20:20 Natalie Deewan
Mit freundlicher Unterstützung des österreichischen Kulturforums Berlin.
Barrierehinweise: In den Räumlichkeiten gibt es einen Fahrstuhl, sodass die Veranstaltung ohne Stufen für Rollstuhlfahrer*innen erreichbar ist. Um diesen zu nutzen erfragt den Code über die Türklingel oder meldet euch an via: mail@diffrakt.space. Gerne assistieren wir beim Auffinden der Räume im 4.OG des Hinterhauses. Die Toiletten sind aufgrund schmaler Türen nicht mit einem Rollstuhl befahrbar. Die Veranstaltung findet in deutscher und teilweise englischer Lautsprache statt. Gebärdensprache ist bisher nicht vorgesehen – bei Bedarf oder anderen Teilhabeanfragen wendet euch gerne jederzeit per eMail an uns.