Kraftverschiebungen: über Stärke, Schwäche und Verletzbarkeit | speculative feminisms #6

Conversation with
Alvina Chamberland | Lea Schneider | Yayla Höpfl

– The event will take place in German and English. –

Rechte Rhetoriken beanspruchen für sich das Starke und schieben das Schwache den „anderen“ zu. Dieser Gegensatz liefert uns den Anlass, einen genaueren Blick auf die gegenwärtigen Vorstellungen von Stärke und Schwäche zu werfen.

Was passiert, wenn wir diese Begriffe ins Wanken bringen? Wenn wir ihre Bedeutungen in unterschiedlichen Kontexten durchspielen, verschieben und gegeneinander ausspielen? Literarische Texte und öffentlich stattfindende Selbstbeobachtungen in den sozialen Medien erzählen von Bedürftigkeit, Übergriffigkeit und Isolation und behaupten dadurch ein anderes Kraftverständnis.

In einem Gespräch mit der Autorin und Literaturwissenschaftlerin Lea Schneider, der Schriftstellerin und Performance-Künstlerin Alvina Chamberland und der Medienwissenschaftlerin Yayla Höpfl gehen wir den Ambivalenzen von Stärke und Schwäche nach, indem wir ihre Symbole und Rollen neu sortieren, Chaos stiften und Fragen aufwerfen: Kann Bedürftigkeit eine Fähigkeit, Verletzbarkeit eine Waffe sein? Welche Arten von Verletzbarkeit gibt es, wie gehen wir mit ihnen um? Und wie verändert sie sich, wenn die soziale Rolle regelmäßig bedeutet, dass auf der eigenen Verletzbarkeit herumgetrampelt wird, im Gegensatz zu der einer Position, in der sie meist Fürsorge erfährt?