„Sie konnten nicht einmal Melanzani lesen“
Mehr-als-menschliches Zuhören-Üben mit Ursula K. Le Guin

Mittwoch, 11. Mai 2022, 16.30 bis 19.30 Uhr, diffrakt | zentrum für theoretische peripherie

Workshop mit
Julia Grillmayr

Ausgangspunkt für unseren Austausch sind die drei sehr kurzen Kurzgeschichten „Texts“, „Mazes“ und „The Author of the Acacia Seeds“ der amerikanischen Science-Fiction- und Fantasy-Autorin Ursula K. Le Guin. Zwischen spekulativer Wissenschaft, paranoidem Lesen und genauem Zuhören nähren alle drei Texte, wenn auch in ganz unterschiedlicher Weise, eine gesteigerte sprachliche Aufmerksamkeit für die mehr-als-menschliche Umwelt. Davon ausgehend sprechen wir über Ökofeminismus, hilfreiche und weniger hilfreiche Anthropomorphismen und mehr-als-menschliche Kommunikationsmöglichkeiten. Davon inspiriert kommen wir gemeinsam ins Spekulieren und Fabulieren und verlassen dazu auch die augenzentrierte Perspektive und die Textebene: Wir machen ein Hörstück!

Von ersten Eindrücken und Gedanken über Alternate (Oral) History und futuristisch-spekulierten Journalismus zu fabulierter Poesie und andere Sound-Experimente stellen wir akustische Untersuchungen rund um die Frage an, wie mehr-als-menschliche Umwelten nicht nur spekulativ lesbar, sondern auch spekulativ hörbar gemacht werden können. Es gibt einiges zu erkunden: „‚Do you realise,‘ the phytolinguist will say to the aesthetic critic, ‚that they could’nt even read Eggplant?‘“ (Ursula K. Le Guin, „The Author of the Acacia Seeds“)

Aufnahme-Equipment und sounderzeugende Dinge stehen vor Ort bereit, können aber auch gerne mitgebracht werden. Wir werden uns mittels unaufwendigen und schnellen Worldbuilding-Übungen austauschen und unsere Spekulationen aufnehmen. Es wird ganz unterschiedliche Formen geben, zu dem Hörstück beizutragen, und es gibt, wenn gewünscht, die Möglichkeit, das Stück auf Radio Orange, dem Freien Radio in Wien, auszustrahlen.

Da die Zahl der Teilnehmer*innen bei diesem Workshop begrenzt ist, bitte wir um Anmeldung per Mail an mail@diffrakt.space.


Pandemie: Bei der Veranstaltung gelten die aktuellen Covid-19-Vorsichtsmaßnahmen. Der Raum verfügt über maschinelle Luftfilter; aufgrund der anhaltend hohen Inzidenzen bitten wir euch jedoch – sofern möglich – vor der Veranstaltung einen Selbsttest zu machen.